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Blog #17: New Work – New Wear?

Natascha de Raad über Sneakers, Kleider und den neuen Dresscode

Natascha de Raad über Sneakers, Kleider und den neuen Dresscode

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Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

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Von Natascha de Raad
Lesedauer: 3 Minuten
 

Zwei Events haben mich zu meinem heutigen Blogbeitrag inspiriert. Anfang des Monats war ich auf der Transport Logistic, der Leitmesse der Branche in München und kurz davor beim Pancket, einem mittelalterlichen geprägten Festmahl in der Goslarer Kaiserpfalz. Bei beiden Veranstaltungen ist mir einiges aufgefallen, deshalb – und das mag vielleicht verwundern – beschäftige ich mich  in meinem aktuellen  Blog mit den Veränderungen der Kleiderordnung, dem, wie ich finde, gravierendem Wandel beim gesellschaftlichen Dresscode.

Eine spannende und aufregende Messewoche in München ist zu Ende gegangen. Nach drei Jahren coronabedingtem Ausfall waren die Messetüren in der bayerischen Landeshauptstadt wieder offen für die Branche. Der Andrang war überwältigend und wir hatten am Stand unseres Healthcare-Transportnetzwerks, GDP network solutions, viel Traffic, konnten zahlreiche Kunden und Interessierte begrüßen und alte Bekannte wiedersehen. Aber das ist heute nicht mein Thema. In den riesigen Hallen mit vollen Gängen drängten sich insgesamt über 75.000 Besucher/innen. Eine illustre Schar aus aller Welt und mir ist folgendes aufgefallen: Ich habe kaum einen Mann mit Anzug und Krawatte gesichtet - und wenig Frauen im klassischen Kostüm. Da hat sich offensichtlich einiges getan im Mode-Universum.

Es ist eine generelle Entwicklung zu beobachten, die sich nach meiner Einschätzung in unterschiedlichen Ausprägungen bei den Herren und bei den Damen ins Blickfeld rückt. Der Trend, vermutlich sogar mehr als das, geht klar in Richtung Business Casual.  Das ist der Style, der Elemente des klassischen Business-Outfits mit legeren Alltagsteilen kombiniert.  Forciert wurde dieser, wie ich finde, rasante Wandel durch die Arbeits- und Lebensbedingungen während der Pandemie. Drei Jahre Puschen-Büro statt Office und Teams- Meetings statt Präsenz-Termine lieferten den entscheidenden Kick für: New Work - New Wear

Konkret heißt das:  Dem New Business folgt das Business Casual und damit für die Herren – keine Anzughose, kein hochgeschlossenes Hemd mit Krawatte und keine polierten Lederschuhe, stattdessen Chinos und Cargos, Poloshirts und Sneakers. Das ist bequemer, individueller und kann trotzdem als angemessenes und  ansprechendes Outfit durchgehen. Für mich hat sich das alles rasend schnell verändert. Die uniformierten Anzugträger haben ausgedient und uniformieren sich doch wieder mit offenem Hemd, oft in modischen Designs, und mit teurem sportlichem Schuhwerk.

Bei den Damen ist das etwas differenzierter, allein schon deshalb, weil die Auswahl an Looks vielfältiger ist.  Hier sieht man gerade bei Business-Veranstaltungen oft eine neuartige Kombi aus klassisch und modern. Vor wenigen Jahren noch undenkbar kann heutzutage das kleine Schwarze mit Sneakers oder Chelsea-Boots getragen werden.

Und dann fällt mir bei den Frauen ein Trend auf, der sich in der Wirtschaft, in den Medien und in der Politik immer mehr durchsetzt. Die Protagonistin ist unsere Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Sie liebt offensichtlich Kleider, die sie in allen Variationen und Kreationen trägt, wenn man den vielen Aufnahmen ihrer öffentlichen Auftritte in aller Welt folgt.  Achten Sie mal auf die TV-Moderatorinnen, die immer häufiger im Kleid auf dem Bildschirm präsent sind. Das Kleid als Alltagsrobe ist aktuell ein absolutes Must-Have, das It-Piece für Frauen, egal ob in Mini, Midi oder Maxi– und zwar solo, ohne Blazer oder Bolerojäckchen. Apropos Blazer, es gibt ihn noch, aber die klassische Variante in Kombination mit Hosen oder Röcken sehe ich immer seltener. Wenn es der traditionelle Hosenanzug auf die Bühne schafft, dann zumindest in dieser Saison in knalligen Farben wie grasgrün oder leuchtend orange. Letztens las ich sogar „Pink ist das neue Schwarz“. Na, denn!

Generell gibt es natürlich in jeder Saison neue oder sich wiederholende Modetrends was Farben und Formen angeht. Und es  gibt Trends, die sich stabilisieren und verfestigen, wie etwa die Jeans-Mode oder die immer wiederkehrenden Animal-Prints oder Paisley-Designs.
Vielleicht ist es etwas überspitzt formuliert, mir stellt sich die Entwicklung im Fashion-Sektor als „Zeitenwende“ dar.  Das Outfit ist ein gesellschaftlicher Spiegel, der nicht nur New Work reflektiert, sondern auch die gesamtgesellschaftliche Transformation. So weit so gut!

Zum Schluss muss ich noch mal auf die eingangs erwähnte Veranstaltung zurückkommen, das Goslarsche Pancket, ein fantastisches Event mit 232 Gästen in der Kaiserpfalz: Ein 750 Quadratmeter großer Saal ausgestattet mit historischen Wandgemälden, Szenen der deutschen Geschichte vom 8. bis ins 19. Jahrhundert. Ein Festmahl im Kerzenschein, nach mittelalterlichen Rezepten und im Blickfeld der deutschen Kaiser. Das Goslarsche Pancket belebt die Tradition der hanseatischen Kaufmannschaft zu Schmaus und Plausch. Wer schon mal die Kaiserpfalz besucht hat, weiß welch beeindruckendes Ambiente ich meine.  Nur so nebenbei bemerkt, die Veranstaltung hat – ganz traditionell -  einem sehr deutlichen, überdurchschnittlichen Männeranteil. Ein offizieller Dresscode wird nicht vorgegeben, aber selbstverständlich dominierten die Anzugträger und die geringe Anzahl der Damen glänzte mit einem dem Rahmen adäquaten, eleganten Outfit.  Das scheint mir auch angemessen. Die zwei, drei Herren mit offenem Hemdkragen ohne Krawatte fand ich in diesem Kontext auffällig.

All das beobachte ich, wenn mein Blick, egal wo, durch die Gegend streift und dann erinnere ich mich an das Goethe-Zitat: „Erlaubt ist, was gefällt“.  Aber halt, es gibt noch immer Konventionen, die beachtet werden sollten. Manchmal ist es auch ganz sinnvoll, nicht auf jeden Trend aufzuspringen und sich nicht jeden Schuh anzuziehen. Ich trage zum Beispiel gern Sneakers, sie sind office-tauglich, sehr komfortabel und fördern, anders als High Heels, das Fusswohl. Aber Sneakers zur eleganten Abendrobe sind für mich ein No-Go. Und zum Thema Jogginghose, die würde ich im Büro nicht tragen (selbst wenn sie aus dem Hause Lagerfeld käme).

Decken sich meine Beobachtungen mit Ihren Erfahrungen? Meinen Sie, dass Kleidung eine Generationenfrage ist? Was ziehen Sie an, wenn Sie das Haus verlassen? Ich freue mich über Ihr Feedback, lassen Sie uns darüber reden! Schreiben Sie mir gern: blog@med-x-press.de

 

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