Med-X-Press GmbH

Blog #35: Kühl ist cool

Natascha de Raad über aktiv temperaturgeführte Pharmatransporte

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Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

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Von Natascha de Raad

In der letzten Zeit sind mir in den Straßen des Öfteren die wendigen Lieferfahrzeuge von Bofrost oder Eismann aufgefallen. Diese liefern tiefgekühlte Lebensmittel an deutsche Haushalte, ein Zweig des Lebensmittelhandels, der fester Bestandteil unseres Einkaufsverhaltens geworden ist. Unwillkürlich musste ich daran denken, wie schwierig es doch ist, die konstante Temperatur für die transportierten Lebensmittel zu gewährleisten, vor allem bei hohen Außentemperaturen, die im Sommer oft die 30-Grad-Marke überschreiten. Außerdem wird der Laderaum wiederholt zur Entnahme von Produkten geöffnet. Für tiefgekühlte Lebensmittel muss bis zur Abgabe an den Verbraucher eine konstante Temperatur von -18° C gewährleistet sein. Ein Verstoß gegen die Temperaturbedingungen hat nicht nur ein verdorbenes Produkt zur Folge, das wenig nachhaltig in der Tonne landet, sondern kann auch bei Verzehr erhebliche gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.  Warum ich das als Vertreterin der Pharmalogistik beschreibe? Weil die Parallelen zu Arzneimitteln auf der Hand liegen.

Arzneimittel müssen wohltemperiert sein

Wir haben uns bei Med-X-Press in den letzten Monaten, aus aktuellem Anlass, auf den ich später noch eingehen werde, intensiv mit dem Transport von Arzneimitteln beschäftigt. Als Pharmalogistiker haben wir die Produkte unserer Kunden im Verlauf der gesamten Lieferkette im Auge. Bei Arzneimitteln spielt die „richtige“ Temperatur eine immens wichtige Rolle. Geregelt sind die Vorgaben von den EU-GDP-Guidelines, die generell bestimmen, wie Arzneimittel auf dem Weg vom Hersteller bis zum Patienten klimatechnisch zu behandeln sind. Die konkreten Vorschriften für die einzuhaltende Temperatur bei der Lagerung und dem Transport von Arzneimitteln, Impfstoffen oder Betäubungsmitteln gibt der pharmazeutische Hersteller vor – und die konsequente Beachtung dieser Vorgaben kann lebenswichtig oder lebensrettend sein. Für die Pharmalogistik bedeutet das eine aktive Temperaturführung im Lager und im Transportfahrzeug. Die Erfüllung aller Standards erhöht die Versorgungssicherheit und stellt einen essentiellen Beitrag zur Patientensicherheit dar.  
 

Kleine Abweichung – große Wirkung

Und was nun die Temperaturführung angeht, so können bereits kleine Abweichungen gravierende Auswirkungen haben. Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist darauf hin, dass bestimmte Arzneimittel ihre Wirkung verlieren oder sogar verstärken können, wenn Temperaturangaben überschritten werden. Konkret ist die Rede von blutdrucksenkenden Medikamenten, wie Betablocker oder Diuretika, entwässernde Präparate. Im Ernstfall kann eine erhöhte Wirksamkeit eine Ohnmacht mit der Gefahr von Sturzverletzungen hervorrufen. Schlimmstenfalls steigt das Risiko für einen Herzinfarkt. Das sind  allerdings die Worst Cases. Dass es dazu nicht kommt, dafür tragen wir alle eine gemeinsame Verantwortung. 
Patienten gehen in der Regel sorgfältig mit Arzneimitteln um und achten besonders bei sommer- und hochsommerlichen Temperaturen auf eine angepasste Aufbewahrung. Wir sorgen dafür, dass im Vorfeld, auf dem Weg zum Patienten, keine Unregelmäßigkeiten auftreten, die gesundheitsschädliche Reaktionen hervorrufen. 
 

Eurotranspharma Germany

Dafür arbeiten wir beim Transport eng mit unseren Partnern zusammen und sind seit kurzem Teil eines neuen Netzwerks für die aktiv temperaturgeführte Distribution: Eurotranspharma Germany. Damit komme ich zurück auf meinen oben erwähnten Anlass: Med-X-Press ist Teil dieser Kooperation, die ihren Fokus ausschließlich auf den Transport von Arzneimitteln und Healthcare-Produkten legt. Dieses starke Partnernetzwerk befördert alle Sendungsarten in den Temperaturzonen 15°C bis 25°C und 2°C bis 8°C - und zwar inklusive der letzten Meile. Gestartet sind wir im Februar mit der Paket- und im März mit der Palettenauslieferung in der Temperaturzone 15°C bis 25°C.  Im August werden wir dann mit den Kühltransporten bei 2°C bis 8°C beginnen.
Für uns ist die Zusammenarbeit innerhalb von Eurotranspharma ein weiterer Meilenstein unserer Firmengeschichte. Denn wir können unseren Kunden nun ein Komplettpaket für den temperaturkontrollierten Transport anbieten – Full Service aus einer Hand. Die Infrastruktur des Netzwerks und die Ausstattung mit Fahrzeugen sichert eine flächendeckende, schnelle und sichere Auslieferung. Die neuen Sprinter und LKW sind einsatzbereit und ausnahmslos mit einem Zweikammersystem ausgestattet. Auf der Ladefläche können also gleichzeitig Produkte in unterschiedlichen Temperaturzonen dorthin gebracht werden, wo sie gebraucht werden. Die Implementierung aller notwendigen Prozesse und Tools für die Abwicklung von Kundenaufträgen lief zeitgerecht und störungsfrei. Die Teams von Med-X-Press haben ganze Arbeit geleistet und wir freuen uns bereits auf die nächsten Schritte. Ich werde Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.
 

Exkurs: Klimawandel und Gesundheitswesen

Zum Schluss, ein kleiner Exkurs: Die Beschäftigung mit Kühllagern und –transporten verbinde ich nicht nur mit der Patientensicherheit, sondern auch mit dem Thema Nachhaltigkeit, das, was die Pharmalogistik betrifft, viel zu sehr auf die CO2-Emmissionen abzielt und andere Bereiche vernachlässigt.  Die Folgen des Klimawandels spüren wir in allen Lebensbereichen, auch im Gesundheitswesen. Wir werden wir uns in Pharmalogistik mit Veränderungen auseinandersetzen müssen, um mittelfristig Antworten geben zu können. Nicht zuletzt werden sich klimaassoziierte Krankheitsbilder, etwa durch eine höhere UV-Strahlung oder die Verbreitung von Infektionskrankheiten, verändern und innovative oder adaptierte Therapien erfordern. Unternehmen der Pharmalogistik, die weit mehr Dienstleistungen als Lagerung und Transport anbieten - von der IT bis zur Herstellung - werden keine andere Wahl haben, als ihre Geschäftsmodelle neuzudenken, um mit zukunftssicheren und nachhaltigen Leistungen am Markt zu bestehen. Auch hier gelten die Kriterien Qualität und Sicherheit im Sinne des Patienten.

Wenn Sie die angesprochenen Themen auch umtreiben, melden Sie sich gern und teilen Sie mit mir Ihre Erfahrungen, Ideen und Einschätzungen!
 


Autorin
Natascha de Raad
Geschäftsleitung Vertrieb und Marketing