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Blog #16: Nach ChatGPT kommt die Promptografie?

Lars Dörhage über Fotografie und Promptografie

Lars Dörhage über Fotografie und Promptografie

Ihr Pressekontakt

Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

+49 173 - 7701690
u.jung@med-x-press.de
 

Von Lars Dörhage
Lesedauer: 3 Minuten
 

Papst Franziskus im weißen Designer-Daunen, Donald Trump bei seiner Festnahme – Aufnahmen, die viral gingen und eine Diskussion um KI-generierte Fotos auslösten. Mich haben diese Bilder amüsiert, aber auch nachdenklich gestimmt und diese Gedanken möchte ich in meinem heutigen Blogbeitrag kurz anreißen. 

Das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem ungewöhnlichen Outfit zu zeigen ist ja an sich nichts Ungewöhnliches – früher hätte man von einer Fotomontage gesprochen. Neu ist nicht die Idee an sich, sondern die Realisierung.  Das „Foto“ entstand mithilfe der künstlichen Intelligenz. So wie ein anderes Foto, das Ihnen vielleicht im Netz begegnet ist, denn es ist preisgekrönt. Das „Foto“ hat die renommierte Auszeichnung, den Sony World Photography Award, gewonnen. Der Berliner Fotograf, Boris Eldagsen, hatte eine Darstellung von zwei Frauen eingereicht, ohne dabei die eigentliche Quelle zu benennen. Es zeigt eine historische Aufnahme aus den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts von zwei Menschen, die es nicht gibt und die folglich auch nicht vor Jahrzehnten vor der Kamera standen. Der Künstler hat den Preis nicht angenommen, denn sein Anliegen war eine Diskussion um KI-basierte Fotografie auszulösen – und das ist ihm gelungen.

KI-generierte Fotografie hat uns wieder bestätigt, und das hat mittlerweile jede und jeder begriffen, dass nicht alles, was wir sehen, die Realität abbildet. Die Aufregung um die KI- Bilder lässt bereits nach, oder besser, sie wurde von der nächsten Diskussion abgelöst.  Schon kursieren Anleitungen zum Erkennen der Fake-Fotos. Wie ich gelesen habe, soll man auf die Hände achten, denn die KI hat offenbar Schwierigkeiten fünf Finger wirklichkeitsgetreu abzubilden. Und dann gibt es natürlich die Diskussionen um den Umgang mit diesen Fotos, das bisher nicht vorhandene Regelwerk, an dem, wie zu hören ist, die EU bereits seit zwei Jahren arbeitet!

Das ist für mich ein wichtiger Punkt. Natascha de Raad hat kürzlich einen BLOGbeitrag zum Thema ChatGPT veröffentlicht und Regeln gefordert. Dem kann ich mich nur anschließen. Was für Texte gilt, sollte auch für Fotos gelten, zumal sich die Software rasant schnell verbessert. Wie sieht es zum Beispiel mit einer Kennzeichnungspflicht aus oder der Entwicklung von Tools zum Erkennen von KI-generierten Bildern. Wie wird mit Desinformationen im politischen Raum umgegangen?  Und was mich vor allem umtreibt ist der Bildungsbereich, wie bringen wir Kindern und Jugendlichen bei die neuen Möglichkeiten in der Kommunikation sinnvoll zu nutzen und mit ihnen zu arbeiten? Die viel diskutierte Medienkompetenz ist nicht nur in der jungen Generation nicht sehr weit verbreitet.

Das sind viele neue und alte Fragen auf einmal und die Antworten kann ich (leider?) auch nicht in der Glaskugel sehen. Mir sind nur bei der Beschäftigung mit dem Thema viele Gedanken durch den Kopf gegangen.

Dazu ein kleiner Ausflug in die Realität von Med-X-Press. Letztens hatten wir im Betrieb ein Fotoshooting. Diese Termine führen wir immer wieder durch, wenn wir neues Fotomaterial für Marketingaktionen, unsere Website oder unseren Pharma-Logistik-Brief benötigen. Wer solche Aufnahmen in einem Unternehmen schon mal organisiert hat, weiß wovon ich rede, wenn ich den Aufwand erwähne, der notwendig ist. Solche Termine finden meist während der Arbeitszeit statt, um bestimmte Szenen und Abläufe im Foto oder noch aufwändiger im bewegten Bild darzustellen. Allein die Terminfindung ist schon schwierig, da der Arbeitsalltag ohnehin vollbepackt ist. Steht der Termin, der auch für den Fotografen passt, beginnt die interne Abstimmung. Ein Drehbuch muss geschrieben, Mitarbeitende entsprechend gebrieft und das Umfeld vorbereitet werden. Das Shooting selbst nimmt dann meist einige Stunden in Anspruch, währenddessen der Betrieb weiterlaufen muss. Von den unzähligen Überlegungen und Diskussionen um Motive und Moves muss ich erst gar nicht reden.

Warum wir das machen? Weil wir authentische Fotos aus unserem Unternehmen, aus den verschiedenen Bereichen mit unseren Mitarbeitenden haben möchten, und zwar face-to-face. Wir wollen so sein, wie wir sind und nicht mit makellosen, gekauften Aufnahmen punkten. Kurz: Unsere Abbildungen sind echt.

Wobei ich nicht kategorisch ausschließen möchte, dass KI-basierte Fotografie oder Videoclips in einigen Bereichen durchaus sinnvoll sein können, etwa für die Animation von zukünftigen Arbeitsprozessen.

Aber wir sollten (schnell) lernen angemessen damit umzugehen. Dafür brauchen wir Leitplanken und die Bereitschaft unser Mind-Set neu zu schreiben. Eine Aufgabe, die uns alle betrifft. Es heißt: „So wie wir lernen mussten zu Googeln, so ist jetzt das Erlernen des Promptings angesagt.“ Prompting definiert die Fähigkeit der KI die „richtigen“ Stichworte zu vermitteln, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Und zur Namensgebung für die neue Gattung der Fotografie gibt es auch bereits einen Vorschlag: Statt Fotografie geht es beim künstlich produzierten Bild um die Promptografie.

Egal wie das Kind heißen wird, beobachten wir die Entwicklung sehr genau und fordern ein Regelwerk ein - und setzen wir uns für eine ausgewogene „friedliche Koexistenz“ ein.

Wie denken Sie über Fake-Fotos? Lassen Sie uns das diskutieren. Schreiben Sie mir!: blog@med-x-press.de

 

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Papst Franziskus im weißen Designer-Daunen, Donald Trump bei seiner Festnahme – Aufnahmen, die viral gingen und eine Diskussion um KI-generierte Fotos auslösten. Mich haben diese Bilder amüsiert, aber auch nachdenklich gestimmt und diese Gedanken möchte ich in meinem heutigen Blogbeitrag kurz anreißen. 

Das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem ungewöhnlichen Outfit zu zeigen ist ja an sich nichts Ungewöhnliches – früher hätte man von einer Fotomontage gesprochen. Neu ist nicht die Idee an sich, sondern die Realisierung.  Das „Foto“ entstand mithilfe der künstlichen Intelligenz. So wie ein anderes Foto, das Ihnen vielleicht im Netz begegnet ist, denn es ist preisgekrönt. Das „Foto“ hat die renommierte Auszeichnung, den Sony World Photography Award, gewonnen. Der Berliner Fotograf, Boris Eldagsen, hatte eine Darstellung von zwei Frauen eingereicht, ohne dabei die eigentliche Quelle zu benennen. Es zeigt eine historische Aufnahme aus den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts von zwei Menschen, die es nicht gibt und die folglich auch nicht vor Jahrzehnten vor der Kamera standen. Der Künstler hat den Preis nicht angenommen, denn sein Anliegen war eine Diskussion um KI-basierte Fotografie auszulösen – und das ist ihm gelungen.

KI-generierte Fotografie hat uns wieder bestätigt, und das hat mittlerweile jede und jeder begriffen, dass nicht alles, was wir sehen, die Realität abbildet. Die Aufregung um die KI- Bilder lässt bereits nach, oder besser, sie wurde von der nächsten Diskussion abgelöst.  Schon kursieren Anleitungen zum Erkennen der Fake-Fotos. Wie ich gelesen habe, soll man auf die Hände achten, denn die KI hat offenbar Schwierigkeiten fünf Finger wirklichkeitsgetreu abzubilden. Und dann gibt es natürlich die Diskussionen um den Umgang mit diesen Fotos, das bisher nicht vorhandene Regelwerk, an dem, wie zu hören ist, die EU bereits seit zwei Jahren arbeitet!

Das ist für mich ein wichtiger Punkt. Natascha de Raad hat kürzlich einen BLOGbeitrag zum Thema ChatGPT veröffentlicht und Regeln gefordert. Dem kann ich mich nur anschließen. Was für Texte gilt, sollte auch für Fotos gelten, zumal sich die Software rasant schnell verbessert. Wie sieht es zum Beispiel mit einer Kennzeichnungspflicht aus oder der Entwicklung von Tools zum Erkennen von KI-generierten Bildern. Wie wird mit Desinformationen im politischen Raum umgegangen?  Und was mich vor allem umtreibt ist der Bildungsbereich, wie bringen wir Kindern und Jugendlichen bei die neuen Möglichkeiten in der Kommunikation sinnvoll zu nutzen und mit ihnen zu arbeiten? Die viel diskutierte Medienkompetenz ist nicht nur in der jungen Generation nicht sehr weit verbreitet.

Das sind viele neue und alte Fragen auf einmal und die Antworten kann ich (leider?) auch nicht in der Glaskugel sehen. Mir sind nur bei der Beschäftigung mit dem Thema viele Gedanken durch den Kopf gegangen.

Dazu ein kleiner Ausflug in die Realität von Med-X-Press. Letztens hatten wir im Betrieb ein Fotoshooting. Diese Termine führen wir immer wieder durch, wenn wir neues Fotomaterial für Marketingaktionen, unsere Website oder unseren Pharma-Logistik-Brief benötigen. Wer solche Aufnahmen in einem Unternehmen schon mal organisiert hat, weiß wovon ich rede, wenn ich den Aufwand erwähne, der notwendig ist. Solche Termine finden meist während der Arbeitszeit statt, um bestimmte Szenen und Abläufe im Foto oder noch aufwändiger im bewegten Bild darzustellen. Allein die Terminfindung ist schon schwierig, da der Arbeitsalltag ohnehin vollbepackt ist. Steht der Termin, der auch für den Fotografen passt, beginnt die interne Abstimmung. Ein Drehbuch muss geschrieben, Mitarbeitende entsprechend gebrieft und das Umfeld vorbereitet werden. Das Shooting selbst nimmt dann meist einige Stunden in Anspruch, währenddessen der Betrieb weiterlaufen muss. Von den unzähligen Überlegungen und Diskussionen um Motive und Moves muss ich erst gar nicht reden.

Warum wir das machen? Weil wir authentische Fotos aus unserem Unternehmen, aus den verschiedenen Bereichen mit unseren Mitarbeitenden haben möchten, und zwar face-to-face. Wir wollen so sein, wie wir sind und nicht mit makellosen, gekauften Aufnahmen punkten. Kurz: Unsere Abbildungen sind echt.

Wobei ich nicht kategorisch ausschließen möchte, dass KI-basierte Fotografie oder Videoclips in einigen Bereichen durchaus sinnvoll sein können, etwa für die Animation von zukünftigen Arbeitsprozessen.

Aber wir sollten (schnell) lernen angemessen damit umzugehen. Dafür brauchen wir Leitplanken und die Bereitschaft unser Mind-Set neu zu schreiben. Eine Aufgabe, die uns alle betrifft. Es heißt: „So wie wir lernen mussten zu Googeln, so ist jetzt das Erlernen des Promptings angesagt.“ Prompting definiert die Fähigkeit der KI die „richtigen“ Stichworte zu vermitteln, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Und zur Namensgebung für die neue Gattung der Fotografie gibt es auch bereits einen Vorschlag: Statt Fotografie geht es beim künstlich produzierten Bild um die Promptografie.

Egal wie das Kind heißen wird, beobachten wir die Entwicklung sehr genau und fordern ein Regelwerk ein - und setzen wir uns für eine ausgewogene „friedliche Koexistenz“ ein.

Wie denken Sie über Fake-Fotos? Lassen Sie uns das diskutieren. Schreiben Sie mir!: blog@med-x-press.de

 

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