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Blog #3: Nachhaltigkeit prägt unsere „Mission“

Natascha de Raad beantwortet Fragen zum aktuellen Nachhaltigkeitsreport

Natascha de Raad beantwortet Fragen zum aktuellen Nachhaltigkeitsreport

Ihr Pressekontakt

Ursula Jung
Unternehmenskommunikation

+49 173 - 7701690
u.jung@med-x-press.de
 

Von Natascha de Raad
Lesedauer: ca. 6 Minuten

Bringe ich das Gespräch auf das Thema „nachhaltige Unternehmensführung“, kann ich mich jedes Mal auf eine kontroverse Diskussion gefasst machen. Das ist gut, denn sie beleuchtet den Stand der gesellschaftlichen Reflektion dieses zentralen Anliegens. „Kritiker“, so nenne ich sie hier mal, sprechen oft von einem „inflationären Gebrauch“ des Begriffes. Was sei denn heute eigentlich nicht „nachhaltig“, so ihr Totschlagargument. Oder sie verweisen auf das offenbar immer noch in vielen Unternehmen praktizierte „Greenwashing“ ihrer Produkte oder Unternehmensphilosophie.

Denn „Nachhaltigkeit“ in Form transparenter Lieferketten, guter Bezahlung nach dem Fair-Trade-Prinzip oder zertifizierter Rohstoffe in Bio-Qualität ist mittlerweile ein entscheidendes Verkaufsargument. Das gilt für die Modebranche ebenso wie in der Möbelproduktion und im Konsumgüterbereich. Da wird es mit der Wahrheit dann oft nicht immer so genau genommen. Spektakuläre Fälle von Verbrauchertäuschung öffentlich entlarvter Trittbrettfahrer wie der Maskenhändler Fynn Kliemann stützen dann die Argumentation der Skeptiker. Den hatte das Rechercheteam von Satiriker Jan Böhmermann hochgehen lassen. Seine „fair in Europa produzierten Masken“ stammten aus Fabriken in Vietnam und Bangladesch. Das ist alles sicher richtig. Doch solche "schwarzen Schafe" gibt es in jeder Branche, daher ziehen diese Argumente bei mir nur zu einem gewissen Grad. Einfach deshalb, weil ich es aus meinem mittelständischen Unternehmeralltag besser weiß. Fast alle mir bekannten Führungskräfte, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen haben dieses zentrale Thema zur Chefsache gemacht – und das nicht nur, weil Mitarbeiter wie Geschäftspartner oder Kreditgeber den Wert eines Unternehmens zunehmend nach dem Grad seiner nachhaltigen Ausrichtung bemessen. Nein: Sie agieren aus innerer Überzeugung. Weil sie wissen, dass sie als "Unternehmende" (kreatives Gendern sei mir hier gestattet) ein hohes Maß an gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Verantwortung tragen.

Transparenz ist daher oberstes Gebot. Daher arbeiten sie oft unter Hochdruck an eigenen Nachhaltigkeitskonzepten, beschäftigen sich intensiv mit Fragen der Mitarbeiterführung, des Umweltschutzes, dem Einsatz erneuerbarer Energien, der Optimierung digitaler Prozesse. Genau das haben wir aus den bereits genannten Gründen auch getan: Obwohl Med-X-Press aufgrund seiner Unternehmensgröße (noch) nicht berichtspflichtig ist, haben wir im vergangenen Jahr einen ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Darin haben wir sämtliche bis heute realisierten Maßnahmen aufgelistet, die wir für die Sicherheit und das Wohl unserer Mitarbeitenden und der Umwelt ergriffen haben – vom Arbeitsschutz bis zum Einsatz von Photovoltaik-Anlagen auf unseren Betriebsgebäuden bis zum Baustoffrecycling.

An dieser Stelle werde ich nicht auf die einzelnen Punkte des Nachhaltigkeitsreports eingehen – die darf jeder Interessierte für sich selbst hier nachlesen. Stattdessen möchte ich einige Fragen beantworten, die mir immer wieder seit dem Erscheinen des Berichts gestellt werden. Dabei beziehe ich mich automatisch auf zentrale Inhalte unserer Nachhaltigkeitsinitiative.

Frage 1: Warum wurde das Leitbild von Med-X-Press dem Nachhaltigkeitsreport vorangestellt?

Mit dem Leitbild – wir nennen es „unsere Mission“, haben wir einen inneren Orientierungsrahmen für unser unternehmerisches Handeln verfasst. Er hat uns auch bei der Formulierung und Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsoffensive immer wieder gute Dienste geleistet. Im Grunde fungiert er wie das Grundgesetz in der deutschen Rechtsprechung, auf dem alle Gesetze basieren müssen. Alles, was wir zum Thema Nachhaltigkeit auf den Weg bringen, basiert also auf den Prinzipien, die wir in unserer Wertebibel festgehalten haben.

Frage 2: Warum hat Med-X-Press einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt, obwohl die Firma nicht berichtspflichtig ist?

In der Tat würden sich viele Unternehmen diese Mühe ersparen. Dass wir uns aus eigenen Stücken dieser Berichtspflicht unterworfen haben, hat vor allem zwei Gründe: Wir wollten uns professionell mit dem Thema auseinandersetzen, bevor wir in naher Zukunft offiziell in die Berichtspflicht kommen. Als stark wachsendes Unternehmen mit derzeit rund 300 Mitarbeitenden sind wir auf dem besten Weg dahin. Neben Kapitalmarktunternehmen sind ja Firmen ab einer Größe von 500 Mitarbeitenden offiziell berichtspflichtig. Doch so lange wollten wir nicht warten, sondern uns bereits vorher als nachhaltig agierendes, verantwortungsvoll handelndes Unternehmen positioniert haben. Warum? Kein anderes Thema hat derzeit eine so herausragende Bedeutung wie „Nachhaltigkeit“, wie eine Befragung unter Top-Managern der deutschen Wirtschaft ergab. Es rangiert derzeit auf Platz 1 aller relevanten Themen, mit denen sich Unternehmende heute beschäftigen (müssen) – und hat damit den jahrzehntelangen Spitzenreiter „Digitalisierung" auf Platz 2 verdrängt. Das bedeutet: Indem wir bereits heute – obwohl wir es nicht müssten – nachhaltige Strukturen einführen, erfüllen wir gleichzeitig die in unserer „Mission“ formulierte Selbstverpflichtung, im Interesse unserer Kunden „immer einen entscheidenden Schritt über das Standardmaß hinauszugehen“. Unsere Compliance-Regeln sowie die Verpflichtung, dem strengen Verhaltens-Kodex innerhalb der pharmazeutischen Industrie zu folgen, basieren ebenfalls auf dieser in unserem „Grundgesetz“ verankerten Haltung. Auch wenn es anfangs viel Anstrengungsbereitschaft erfordert: Ich bin sicher, sie wird sich auszahlen.

Frage 3: Der erste Punkt im Nachhaltigkeitsreport dreht sich um Mitarbeitende. Liegt hier der Fokus von Med-X-Press in seiner Nachhaltigkeitsstrategie?

Definitiv. Gute Unternehmensführung – für mich der zentrale Bestandteil jedes Nachhaltigkeitskonzepts – zeigt sich vor allem im respektvollen Umgang innerhalb der Teams sowie mit den Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern. Aus diesem Grund stehen diese Gruppen gleich vorn im Nachhaltigkeitsreport. Auch hier haben wir uns an den Werten unseres „Grundgesetzes“ orientiert, in denen wir etwa explizit und ausführlich auf die Bedeutung eines wertschätzenden Umgangs hinweisen. Nur so entsteht ein gesundes, angstfreies und auf Vertrauen basierendes Betriebsklima, das die Mitarbeitenden zu jenen Spitzenleistungen motiviert, für die wir als Unternehmen einstehen. Auch die Gesundheitsförderung ist ein zentraler Aspekt unseres Reports. Hier haben wir mit höhenverstellbaren Tischen, ergonomischen Arbeitsplatzmatten, freien Getränken und Obst schon mal die äußeren Rahmenbedingungen für ein „gesundes“ Arbeiten geschaffen. Darüber hinaus können Mitarbeitende die Leistungen einer Physiotherapeutin während der Arbeitszeit in Anspruch nehmen und bekommen von uns eine Zahnzusatzversicherung bezahlt. Das ist ein guter Anfang, es fällt uns sicher noch mehr ein im Laufe der Zeit.
Erst dann geht es um Aspekte wie Umwelt- und Klimaschutz – etwa in Form optimierter technischer Ausstattung oder baulicher Anlagen – sowie um das soziale Engagement außerhalb des Unternehmens. Auch viel diskutierte Themen wie Inklusion – wir beschäftigen 11 Menschen mit einem Handicap – und Diversity sind bei Med-X-Press schon lange gelebter Alltag. Darum machen wir kein großes Aufheben. Bei der Auseinandersetzung mit den ESG-Richtlinien wurde uns jedoch bewusst, dass wir in diesem Bereich bereits vorbildlich aufgestellt sind. Schon aus diesem Grund sind wir froh, uns hier selbst auf den Prüfstand gestellt zu haben.

Frage 4: Sie haben ein „Hinweisgebersystem“ eingeführt, um Mobbing und anderen Missständen vorzubeugen. Warum ist das nötig, wenn doch gegenseitige Wertschätzung an der Tagesordnung sein sollte?

Das, was wir in unserem Leitbild fordern, nämlich den wertschätzenden Umgang und Teamfähigkeit, müssen wir auch durchsetzen. Die Menschen sind nun einmal nicht vollkommen. Auch bei uns gab und gibt es Fälle, in denen Vorgesetzte ihre Position missbrauchen, sich Mitarbeitende nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen oder sogar gemobbt. Das lassen wir nicht zu. Da nicht jeder unserer Angestellten den Mut hat, sich offen zu äußern oder gegenüber einem Vorgesetzten zur Wehr zu setzen, bleibt nur dieser Weg. Legitimiert ist unser Hinweisgebersystem übrigens durch die Whistleblower-Richtlinie der EU 2019/1937. Das System hat auch eine disziplinierende Funktion. Vorgesetzte, die sich nicht korrekt verhalten, müssen damit rechnen, dass dies irgendwann auf diesem Weg ans Licht kommt.

Frage 5: Nachhaltigkeit manifestiert sich ja auch in den Bauwerken eines Unternehmens. Welche Bedeutung hat hier das neue BtM-Lager?

Eine im wahrsten Sinne „richtungsweisende“. Unser BtM-Lager ist ein Leuchtturmprojekt, das mittlerweile selbst außerhalb unserer Branche als Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen auf dem neuesten Stand der Technik gilt. Auch hier möchte ich auf unsere „Mission“ verweisen. Darin haben wir uns verpflichtet, in den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit ökonomisch verantwortlich und ertragsorientiert zu handeln. Das bedeutet, dass wir intelligente, klimaneutrale Lösungen suchen, die diesen beiden Zielsetzungen entsprechen. Beim Bau des temperaturgeführten BtM-Lagers haben wir diese Verpflichtungen erfüllt. Beispiele: Wie bei allen Betriebsstätten erzeugen wir Ökostrom mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Damit decken wir mittlerweile fast ein Drittel unseres Strombedarfs, minimieren so die CO2-Emmissionen und schonen die Ressourcen fossiler Energiequellen. Die Temperatur in den Winter- und Sommermonaten regulieren wir mithilfe einer Wärmepumpe, unterstützt durch optimale Dämmung und die begrünte Dachfläche.


Dieses größte Gründach in Goslar ist die augenfälligste und zugleich wichtigste ökologische Maßnahme. Die größtenteils mit Kräutern bepflanzte Fläche reguliert nicht nur die Innenraumtemperatur des BtM-Lagers, es gleicht auch das Stadt-Klima aus, indem es CO2-Gehalt der Luft reduziert. Bei der technischen Ausstattung folgen wir ebenfalls dem Primat der Nachhaltigkeit. Alle Abläufe, sowohl im Bereich Klimaschutz oder Sicherheitstechnik, werden von unserer IT-Abteilung gesteuert. Vor allem die Digitalisierung treiben wir seit Jahren beherzt voran. Wir nähern uns Schritt für Schritt dem Ziel einer papierlosen Dokumentation. Zugleich versuchen wir, zeitraubende, bisher noch manuell erforderliche Arbeitsprozesse zu automatisieren. So können sich Mitarbeitende, noch stärker als bisher auf die Betreuung der Kunden konzentrieren. Diesen Weg haben wir bereits zu Beginn unserer Geschäftstätigkeit eingeschlagen. Schon die Be- und Entladehalle und Hochregallager hatten wir unter Berücksichtigung umweltschonender Maßnahmen errichtet. So decken wir den größten Teil unseres Energiebedarfs durch unser eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW), das auf unsere Belange zugeschnitten ist. Auch das Thema "Recycling" – etwa von Baustoffen oder im Rahmen der Mülltrennung – hat bei uns einen hohen Stellenwert.

Hier jetzt noch weiter auszuholen und unsere Initiativen zur Nachhaltigkeit im Detail zu schildern, würde zu weit führen. Auch an dieser Stelle empfehle ich einen Blick in unseren Report. Dafür möchte ich abschließen mit der Quintessenz meiner Ausführungen: Wir haben schon viel in puncto Nachhaltigkeit erreicht, sind aber noch nicht am Ziel. Dank der menschlichen Innovationskraft entstehen immer neue Technologien und Ideen, mit denen wir Arbeitsprozesse oder unsere Umgebung im Sinne der Nachhaltigkeit neu denken und gestalten können. Und genau das macht die Zukunft aus Sicht eines modernen Unternehmens wie Med-X-Press extrem spannend.

Jeder BLOG lebt von Kommunikation. Wir freuen uns daher auf Ihre Anregungen (etwa für neue Themen), Kritik und natürlich Lob.

Wie immer erreichen Sie mich unter vertrieb(at)med-x-press.de

 

 

 

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Natascha de Raad beantwortet Fragen zum aktuellen Nachhaltigkeitsreport

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u.jung@med-x-press.de
 

Von Natascha de Raad
Lesedauer: ca. 6 Minuten

Bringe ich das Gespräch auf das Thema „nachhaltige Unternehmensführung“, kann ich mich jedes Mal auf eine kontroverse Diskussion gefasst machen. Das ist gut, denn sie beleuchtet den Stand der gesellschaftlichen Reflektion dieses zentralen Anliegens. „Kritiker“, so nenne ich sie hier mal, sprechen oft von einem „inflationären Gebrauch“ des Begriffes. Was sei denn heute eigentlich nicht „nachhaltig“, so ihr Totschlagargument. Oder sie verweisen auf das offenbar immer noch in vielen Unternehmen praktizierte „Greenwashing“ ihrer Produkte oder Unternehmensphilosophie.

Denn „Nachhaltigkeit“ in Form transparenter Lieferketten, guter Bezahlung nach dem Fair-Trade-Prinzip oder zertifizierter Rohstoffe in Bio-Qualität ist mittlerweile ein entscheidendes Verkaufsargument. Das gilt für die Modebranche ebenso wie in der Möbelproduktion und im Konsumgüterbereich. Da wird es mit der Wahrheit dann oft nicht immer so genau genommen. Spektakuläre Fälle von Verbrauchertäuschung öffentlich entlarvter Trittbrettfahrer wie der Maskenhändler Fynn Kliemann stützen dann die Argumentation der Skeptiker. Den hatte das Rechercheteam von Satiriker Jan Böhmermann hochgehen lassen. Seine „fair in Europa produzierten Masken“ stammten aus Fabriken in Vietnam und Bangladesch. Das ist alles sicher richtig. Doch solche "schwarzen Schafe" gibt es in jeder Branche, daher ziehen diese Argumente bei mir nur zu einem gewissen Grad. Einfach deshalb, weil ich es aus meinem mittelständischen Unternehmeralltag besser weiß. Fast alle mir bekannten Führungskräfte, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen haben dieses zentrale Thema zur Chefsache gemacht – und das nicht nur, weil Mitarbeiter wie Geschäftspartner oder Kreditgeber den Wert eines Unternehmens zunehmend nach dem Grad seiner nachhaltigen Ausrichtung bemessen. Nein: Sie agieren aus innerer Überzeugung. Weil sie wissen, dass sie als "Unternehmende" (kreatives Gendern sei mir hier gestattet) ein hohes Maß an gesellschaftlicher, ökonomischer und ökologischer Verantwortung tragen.

Transparenz ist daher oberstes Gebot. Daher arbeiten sie oft unter Hochdruck an eigenen Nachhaltigkeitskonzepten, beschäftigen sich intensiv mit Fragen der Mitarbeiterführung, des Umweltschutzes, dem Einsatz erneuerbarer Energien, der Optimierung digitaler Prozesse. Genau das haben wir aus den bereits genannten Gründen auch getan: Obwohl Med-X-Press aufgrund seiner Unternehmensgröße (noch) nicht berichtspflichtig ist, haben wir im vergangenen Jahr einen ausführlichen Nachhaltigkeitsbericht vorgelegt. Darin haben wir sämtliche bis heute realisierten Maßnahmen aufgelistet, die wir für die Sicherheit und das Wohl unserer Mitarbeitenden und der Umwelt ergriffen haben – vom Arbeitsschutz bis zum Einsatz von Photovoltaik-Anlagen auf unseren Betriebsgebäuden bis zum Baustoffrecycling.

An dieser Stelle werde ich nicht auf die einzelnen Punkte des Nachhaltigkeitsreports eingehen – die darf jeder Interessierte für sich selbst hier nachlesen. Stattdessen möchte ich einige Fragen beantworten, die mir immer wieder seit dem Erscheinen des Berichts gestellt werden. Dabei beziehe ich mich automatisch auf zentrale Inhalte unserer Nachhaltigkeitsinitiative.

Frage 1: Warum wurde das Leitbild von Med-X-Press dem Nachhaltigkeitsreport vorangestellt?

Mit dem Leitbild – wir nennen es „unsere Mission“, haben wir einen inneren Orientierungsrahmen für unser unternehmerisches Handeln verfasst. Er hat uns auch bei der Formulierung und Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsoffensive immer wieder gute Dienste geleistet. Im Grunde fungiert er wie das Grundgesetz in der deutschen Rechtsprechung, auf dem alle Gesetze basieren müssen. Alles, was wir zum Thema Nachhaltigkeit auf den Weg bringen, basiert also auf den Prinzipien, die wir in unserer Wertebibel festgehalten haben.

Frage 2: Warum hat Med-X-Press einen Nachhaltigkeitsbericht erstellt, obwohl die Firma nicht berichtspflichtig ist?

In der Tat würden sich viele Unternehmen diese Mühe ersparen. Dass wir uns aus eigenen Stücken dieser Berichtspflicht unterworfen haben, hat vor allem zwei Gründe: Wir wollten uns professionell mit dem Thema auseinandersetzen, bevor wir in naher Zukunft offiziell in die Berichtspflicht kommen. Als stark wachsendes Unternehmen mit derzeit rund 300 Mitarbeitenden sind wir auf dem besten Weg dahin. Neben Kapitalmarktunternehmen sind ja Firmen ab einer Größe von 500 Mitarbeitenden offiziell berichtspflichtig. Doch so lange wollten wir nicht warten, sondern uns bereits vorher als nachhaltig agierendes, verantwortungsvoll handelndes Unternehmen positioniert haben. Warum? Kein anderes Thema hat derzeit eine so herausragende Bedeutung wie „Nachhaltigkeit“, wie eine Befragung unter Top-Managern der deutschen Wirtschaft ergab. Es rangiert derzeit auf Platz 1 aller relevanten Themen, mit denen sich Unternehmende heute beschäftigen (müssen) – und hat damit den jahrzehntelangen Spitzenreiter „Digitalisierung" auf Platz 2 verdrängt. Das bedeutet: Indem wir bereits heute – obwohl wir es nicht müssten – nachhaltige Strukturen einführen, erfüllen wir gleichzeitig die in unserer „Mission“ formulierte Selbstverpflichtung, im Interesse unserer Kunden „immer einen entscheidenden Schritt über das Standardmaß hinauszugehen“. Unsere Compliance-Regeln sowie die Verpflichtung, dem strengen Verhaltens-Kodex innerhalb der pharmazeutischen Industrie zu folgen, basieren ebenfalls auf dieser in unserem „Grundgesetz“ verankerten Haltung. Auch wenn es anfangs viel Anstrengungsbereitschaft erfordert: Ich bin sicher, sie wird sich auszahlen.

Frage 3: Der erste Punkt im Nachhaltigkeitsreport dreht sich um Mitarbeitende. Liegt hier der Fokus von Med-X-Press in seiner Nachhaltigkeitsstrategie?

Definitiv. Gute Unternehmensführung – für mich der zentrale Bestandteil jedes Nachhaltigkeitskonzepts – zeigt sich vor allem im respektvollen Umgang innerhalb der Teams sowie mit den Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern. Aus diesem Grund stehen diese Gruppen gleich vorn im Nachhaltigkeitsreport. Auch hier haben wir uns an den Werten unseres „Grundgesetzes“ orientiert, in denen wir etwa explizit und ausführlich auf die Bedeutung eines wertschätzenden Umgangs hinweisen. Nur so entsteht ein gesundes, angstfreies und auf Vertrauen basierendes Betriebsklima, das die Mitarbeitenden zu jenen Spitzenleistungen motiviert, für die wir als Unternehmen einstehen. Auch die Gesundheitsförderung ist ein zentraler Aspekt unseres Reports. Hier haben wir mit höhenverstellbaren Tischen, ergonomischen Arbeitsplatzmatten, freien Getränken und Obst schon mal die äußeren Rahmenbedingungen für ein „gesundes“ Arbeiten geschaffen. Darüber hinaus können Mitarbeitende die Leistungen einer Physiotherapeutin während der Arbeitszeit in Anspruch nehmen und bekommen von uns eine Zahnzusatzversicherung bezahlt. Das ist ein guter Anfang, es fällt uns sicher noch mehr ein im Laufe der Zeit.
Erst dann geht es um Aspekte wie Umwelt- und Klimaschutz – etwa in Form optimierter technischer Ausstattung oder baulicher Anlagen – sowie um das soziale Engagement außerhalb des Unternehmens. Auch viel diskutierte Themen wie Inklusion – wir beschäftigen 11 Menschen mit einem Handicap – und Diversity sind bei Med-X-Press schon lange gelebter Alltag. Darum machen wir kein großes Aufheben. Bei der Auseinandersetzung mit den ESG-Richtlinien wurde uns jedoch bewusst, dass wir in diesem Bereich bereits vorbildlich aufgestellt sind. Schon aus diesem Grund sind wir froh, uns hier selbst auf den Prüfstand gestellt zu haben.

Frage 4: Sie haben ein „Hinweisgebersystem“ eingeführt, um Mobbing und anderen Missständen vorzubeugen. Warum ist das nötig, wenn doch gegenseitige Wertschätzung an der Tagesordnung sein sollte?

Das, was wir in unserem Leitbild fordern, nämlich den wertschätzenden Umgang und Teamfähigkeit, müssen wir auch durchsetzen. Die Menschen sind nun einmal nicht vollkommen. Auch bei uns gab und gibt es Fälle, in denen Vorgesetzte ihre Position missbrauchen, sich Mitarbeitende nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen oder sogar gemobbt. Das lassen wir nicht zu. Da nicht jeder unserer Angestellten den Mut hat, sich offen zu äußern oder gegenüber einem Vorgesetzten zur Wehr zu setzen, bleibt nur dieser Weg. Legitimiert ist unser Hinweisgebersystem übrigens durch die Whistleblower-Richtlinie der EU 2019/1937. Das System hat auch eine disziplinierende Funktion. Vorgesetzte, die sich nicht korrekt verhalten, müssen damit rechnen, dass dies irgendwann auf diesem Weg ans Licht kommt.

Frage 5: Nachhaltigkeit manifestiert sich ja auch in den Bauwerken eines Unternehmens. Welche Bedeutung hat hier das neue BtM-Lager?

Eine im wahrsten Sinne „richtungsweisende“. Unser BtM-Lager ist ein Leuchtturmprojekt, das mittlerweile selbst außerhalb unserer Branche als Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen auf dem neuesten Stand der Technik gilt. Auch hier möchte ich auf unsere „Mission“ verweisen. Darin haben wir uns verpflichtet, in den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit ökonomisch verantwortlich und ertragsorientiert zu handeln. Das bedeutet, dass wir intelligente, klimaneutrale Lösungen suchen, die diesen beiden Zielsetzungen entsprechen. Beim Bau des temperaturgeführten BtM-Lagers haben wir diese Verpflichtungen erfüllt. Beispiele: Wie bei allen Betriebsstätten erzeugen wir Ökostrom mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Damit decken wir mittlerweile fast ein Drittel unseres Strombedarfs, minimieren so die CO2-Emmissionen und schonen die Ressourcen fossiler Energiequellen. Die Temperatur in den Winter- und Sommermonaten regulieren wir mithilfe einer Wärmepumpe, unterstützt durch optimale Dämmung und die begrünte Dachfläche.


Dieses größte Gründach in Goslar ist die augenfälligste und zugleich wichtigste ökologische Maßnahme. Die größtenteils mit Kräutern bepflanzte Fläche reguliert nicht nur die Innenraumtemperatur des BtM-Lagers, es gleicht auch das Stadt-Klima aus, indem es CO2-Gehalt der Luft reduziert. Bei der technischen Ausstattung folgen wir ebenfalls dem Primat der Nachhaltigkeit. Alle Abläufe, sowohl im Bereich Klimaschutz oder Sicherheitstechnik, werden von unserer IT-Abteilung gesteuert. Vor allem die Digitalisierung treiben wir seit Jahren beherzt voran. Wir nähern uns Schritt für Schritt dem Ziel einer papierlosen Dokumentation. Zugleich versuchen wir, zeitraubende, bisher noch manuell erforderliche Arbeitsprozesse zu automatisieren. So können sich Mitarbeitende, noch stärker als bisher auf die Betreuung der Kunden konzentrieren. Diesen Weg haben wir bereits zu Beginn unserer Geschäftstätigkeit eingeschlagen. Schon die Be- und Entladehalle und Hochregallager hatten wir unter Berücksichtigung umweltschonender Maßnahmen errichtet. So decken wir den größten Teil unseres Energiebedarfs durch unser eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW), das auf unsere Belange zugeschnitten ist. Auch das Thema "Recycling" – etwa von Baustoffen oder im Rahmen der Mülltrennung – hat bei uns einen hohen Stellenwert.

Hier jetzt noch weiter auszuholen und unsere Initiativen zur Nachhaltigkeit im Detail zu schildern, würde zu weit führen. Auch an dieser Stelle empfehle ich einen Blick in unseren Report. Dafür möchte ich abschließen mit der Quintessenz meiner Ausführungen: Wir haben schon viel in puncto Nachhaltigkeit erreicht, sind aber noch nicht am Ziel. Dank der menschlichen Innovationskraft entstehen immer neue Technologien und Ideen, mit denen wir Arbeitsprozesse oder unsere Umgebung im Sinne der Nachhaltigkeit neu denken und gestalten können. Und genau das macht die Zukunft aus Sicht eines modernen Unternehmens wie Med-X-Press extrem spannend.

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